Hohe Wertung, aber kein Spielspaß? Diese Actionspiele haben mich enttäuscht

Als leidenschaftlicher Gamer und Blogger verbringe ich unzählige Stunden damit, neue Spiele auszuprobieren – besonders Actionspiele stehen bei mir hoch im Kurs. Was mir dabei immer wieder auffällt: Manche Spiele werden von der Fachpresse und Community mit Höchstwertungen überschüttet, gewinnen Preise und gelten als „Meisterwerke“ – und trotzdem packen sie mich einfach nicht.

Versteht mich nicht falsch: Ich weiß die technische Qualität, Grafik oder innovative Ideen durchaus zu schätzen. Aber ein Spiel, das auf dem Papier glänzt, kann sich in der Praxis überraschend leer, frustrierend oder schlicht langweilig anfühlen. In diesem Artikel möchte ich einige Beispiele nennen – Actionspiele mit hohen Bewertungen, die bei mir persönlich nicht gezündet haben. Vielleicht erkennt sich der eine oder andere von euch ja darin wieder.

1. Deathloop – Zeitreise trifft auf Langeweile?

Als Deathloop angekündigt wurde, war ich sofort begeistert. Arkane Studios hatte mit Dishonored großartige Arbeit geleistet, also war meine Erwartung hoch. Die Presse war voll des Lobes: originelle Mechanik, coole 60er-Jahre-Ästhetik, kreative Freiheit. Doch schon nach wenigen Stunden merkte ich: Der Funke springt nicht über.

Die Idee, in einer Zeitschleife zu stecken und gezielt Ziele auszuschalten, ist spannend – aber in der Umsetzung wurde es für mich schnell repetitiv. Ständig dieselben Areale, dieselben Gegner, dieselben Abläufe. Ich habe mich mehr wie ein Planer denn wie ein Abenteurer gefühlt. Klar, das Game ist smart – aber es hat mich nie wirklich mitgerissen. Mein Kopf war gefordert, mein Herz blieb kalt.

2. Sekiro: Shadows Die Twice – Technisch brillant, emotional frustrierend

FromSoftware steht für Qualität, keine Frage. Sekiro wurde gefeiert für sein Kampfsystem, seine Atmosphäre, seine Herausforderung. Und ja: Das Spiel ist ein Meisterwerk in vielerlei Hinsicht. Aber es ist eben auch gnadenlos – und das hat mir den Spaß ziemlich schnell verdorben.

Ich bin kein kompletter Soulsborne-Neuling, aber bei Sekiro hatte ich oft das Gefühl, dass das Spiel mehr gegen mich als mit mir arbeitet. Die Kämpfe erfordern Präzision, Geduld und perfektes Timing – all das ist beeindruckend. Aber nach dem zwanzigsten Tod an demselben Boss fühlte ich mich nicht mehr herausgefordert, sondern einfach nur erschöpft. Für manche ist das genau der Reiz. Für mich war es schlicht zu viel Frust und zu wenig Flow.

3. Red Dead Redemption 2 – Filmreif, aber spielerisch träge

Ja, ich weiß – Red Dead Redemption 2 ist für viele das beste Spiel aller Zeiten. Technisch atemberaubend, storytechnisch großartig, mit Liebe zum Detail. Und dennoch: Ich habe es nie zu Ende gespielt.

Warum? Weil sich vieles unglaublich langsam anfühlt. Die Steuerung ist träge, die Missionen oft repetitiv, und das Spiel lässt mich kaum spontan sein. Wenn ich einfach nur mal schnell losreiten oder eine Stadt erkunden wollte, wurde ich von zu langen Animationen oder komplizierten Menüs ausgebremst. Es ist ein Meisterwerk – aber eher zum Zuschauen als zum Spielen. Mich hat es eher ermüdet als begeistert.

4. Marvel’s Avengers – Lizenz allein macht kein gutes Spiel

Als Marvel-Fan hatte ich große Hoffnungen in Marvel’s Avengers. Endlich einmal die Helden selbst steuern, mit Freunden zusammen losziehen, actionreiche Kämpfe erleben. Die Grafik? Solide. Die Synchronisation? Ordentlich. Die Bewertung? Durchwachsen, aber oft noch recht freundlich.

Doch das Spielerlebnis war für mich ernüchternd. Die Missionen wirkten generisch, das Loot-System aufgebläht, und die Story konnte mich nicht fesseln. Alles fühlte sich an wie ein uninspiriertes Service-Game, das lieber auf Grind als auf echte Spieltiefe setzt. Es war, als hätte jemand einen Marvel-Skin über ein durchschnittliches Spiel gezogen. Kein Wunder, dass das Spiel schnell in Vergessenheit geriet.

5. Far Cry 6 – Mehr vom Gleichen

Ubisoft weiß, wie man offene Welten baut – das kann man dem Studio nicht absprechen. Far Cry 6 wurde vielerorts gelobt: für die offene Welt, die Grafik, den Bösewicht. Ich wollte es lieben – aber es war einfach… mehr vom Gleichen.

Ich hatte das Gefühl, dieses Spiel schon fünfmal gespielt zu haben. Gleiche Missionsstrukturen, ähnliche Waffen, bekannte Mechaniken. Und auch wenn der Schauplatz auf den ersten Blick neu war, hatte ich nach wenigen Stunden das Gefühl, alles schon gesehen zu haben. Für mich ein Paradebeispiel für ein Spiel mit solider Bewertung, aber ohne Seele.

Woran liegt es, dass hoch bewertete Spiele nicht immer Spaß machen?

Bewertungen sind oft ein Mix aus Technik, Innovation, Präsentation und Genrekompetenz. Doch was sie nicht immer abbilden können, ist der persönliche „Spaßfaktor“. Der ist subjektiv – und hängt davon ab, wie man spielt, was man sucht, und welche Stimmung man mitbringt.

Ich zum Beispiel mag schnelle, dynamische Action mit direkter Steuerung, Überraschungsmomenten und einer starken Atmosphäre. Wenn ein Spiel zwar „gut gemacht“ ist, aber mich emotional kaltlässt oder mich mit unnötigem Ballast aufhält, verliere ich schnell das Interesse – egal wie viele 9/10 oder 10/10 es kassiert hat.

Nicht nur auf Wertungen verlassen

Ich habe gelernt: Nur weil ein Spiel überall gelobt wird, heißt das nicht, dass es auch zu mir passt. Und umgekehrt: Manche Titel mit mittelmäßigen Bewertungen machen mir riesigen Spaß. Spiele wie Ghostrunner, Katana Zero oder Dying Light hatten nicht immer die höchsten Scores – aber sie haben mich stundenlang gefesselt.

Deshalb mein Tipp an euch: Vertraut euren eigenen Vorlieben. Lest nicht nur Wertungen, sondern Erfahrungsberichte, schaut Gameplay-Videos, probiert Demos aus. Und wenn ein gefeiertes Spiel euch langweilt – macht euch keinen Kopf. Das Wichtigste ist, dass ihr Spaß habt. Denn dafür spielen wir doch, oder?

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